CHEN TAIJIQUAN XIAOJIA
Taijiquan ist eine Kampfkunst, die sich in verschiedenen Stilen manifestiert, die oft nach Familien benannt sind, wie Chen, Yang oder Wu. Die Ursprünge und die Entwicklung von Taijiquan sind teilweise unklar, aber es wird angenommen, dass Chen Wangting, ein Vorfahre des Chen-Clans, eine Schlüsselrolle in der Entstehung spielte. Im Laufe der Zeit entwickelten sich innerhalb des Chen-Clans unterschiedliche Ausprägungen des Taijiquan, in der Nachfolge von Chen Youben (1780-1858, 14. Generation) stehen die Familienlinien die heute das sogenannte Chen Taijiquan Xiaojia praktizieren. zu ihnen gehören auch die direkten Nachfahren Chen Wangtings und seiner beiden Brüder. Dieses Taijiquan unterscheiden sich in der zugrunde liegenden Theorie, der Ausführungsweise und den zugrunde liegenden philosophischen Konzepten sowie in ihren praktischen Anwendungen im Kampf. Die Familien, die diese Stile pflegen, variieren sowohl in ihrer Genealogie als auch in ihrer geografischen Verteilung innerhalb der Region Chenjiaguo von dem weit bekannteren Chen Taijiquan Dajia, das von den Nachkommen Chen Changxings (14. Generation) praktiziert wird.
Das Chen-Taijiquan, eine der ältesten und respektiertesten Kampfkunstformen, ist bekannt für seine komplexen Bewegungen und tiefgründigen philosophischen Verbindungen. Die Unterscheidung zwischen "Großem Rahmen" (Dajia) und "Kleinem Rahmen" (Xiaojia) innerhalb des Chen-Stils reflektiert die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit dieser Kampfkunst an unterschiedliche Bedürfnisse und Stile der Praktizierenden. Der "Kleine Rahmen" zeichnet sich durch kompaktere Bewegungen und eine stärkere Betonung der inneren Energie aus, während der "Große Rahmen" offenere und ausladendere Bewegungen aufweist.
Chen Xin, ein bedeutender Vertreter des "Kleinen Rahmens", hat mit seinem Werk "Grafische Erläuterungen zum Taijiquan des Chen-Clans" einen unverzichtbaren Beitrag zur Dokumentation und Weitergabe des Wissens über diese Kunstform geleistet. Seine detaillierten Illustrationen und Beschreibungen haben Generationen von Taijiquan-Praktizierenden beeinflusst und dienen weiterhin als wichtige Ressource für das Studium des Chen-Taijiquan.
Chen Xin, geboren 1849 und verstorben 1929, war ein herausragender Gelehrter und Taijiquan-Theoretiker der späten Qing-Dynastie. Als dritter Sohn von Chen Zhongshen und direkter Nachfahre der 16. Generation der Chen-Familie, erhielt er eine umfassende Ausbildung in den Kampfkünsten und der Literatur. Sein Werk "Illustrated Explanations of Chen Family Taijiquan" gilt als klassisches Meisterwerk und wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Kampfkunsttheorien. Es dokumentiert nicht nur die technischen Aspekte des Taijiquan, sondern verbindet diese auch mit der chinesischen Philosophie und Kultur. Die Linie des Chen-Stils, die Chen Xin fortsetzte, wird heute durch Chen Peishan und Chen Peijiu repräsentiert, die als Vorsitzende der International Society of Chen Taijiquan (ISCT) und Linien-Oberhäupter des Kleinen Rahmen Chen-Clan Taijiquan fungieren. Diese Form des Taijiquan zeichnet sich durch ihre Präzision und theoretische Tiefe aus und wird weltweit für ihre gesundheitlichen und meditativen Vorteile geschätzt. Chen Xins Beitrag zur Dokumentation und Weitergabe des Taijiquan ist unbestritten und seine Lehren werden bis heute von Praktizierenden auf der ganzen Welt studiert und geübt.